Technik

Hülle

Die Hülle ist das wohl auffälligste und zugleich kostenintensivste Bestandteil eines Heißluftballons. Sie besteht aus Nylongewebe, Lastbändern, einem Ventil am oberen Ende des Ballons und einem Flammschutz am unteren Ende.

Die Nylon-Segmente sind mit Polyurethan beschichtet, um das Austreten von erhitzter Luft zu minimieren. Diese Segmente werden durch horizontale und vertikale Lastbänder verbunden. Am oberen Ende münden diese Bänder in einen geschmiedeten Ring, den sog. Kronenring. Am unteren Ende gehen die Lastbänder in Tragseile über, die am Brennergestell befestigt werden, um so den Korb zu tragen.

An unserem Heißluftballon verlaufen insgesamt 24 vertikale und 5 horizontale Lastbänder, von denen jedes einzelne mit 3000kg belastet werden kann. Bei einer normalen Ballonfahrt beträgt das maximale Startgewicht 800kg.

Korb

Ein  moderner Ballonkorb bietet ein Höchstmaß an Sicherheit, obwohl das Geflecht noch so ist, wie vor über 200 Jahren, oder vielleicht genau deshalb?!

Immer wieder gab es Versuche, den ursprünglichen Korb aus Weidengeflecht z.B. mit Kohlefaser oder Luftpolstern abzulösen. Nun benötigt so ein Ballonkorb auf der einen Seite ein Höchstmaß an Stabilität und auf der anderen Seite ein Höchstmaß an Flexibilität. Dieser in sich widersprüchlich klingende Satz wird allerdings auch in modernen Körben durch den Einsatz von dem ursprünglich verwendeten Weidengeflecht gewährleistet.

Solche nahezu unverwüstlichen Körbe sind darüber hinaus auf einem Holz-Chassis aufgebaut, sodass auch eine Wasserlandung möglich ist.

Es gibt unterschiedliche Korbhöhen. Dabei beträgt die Mindesthöhe 110cm. Unser Korb hat eine Höhe von 125cm.

Brenner

Ein Brenner ist in der Lage Gas dosiert zu verbrennen und damit eine maximale Flammtemperatur im Kern von ca. 1800°C zu erzeugen. Um diese Leistung zu vollbringen, liefert ein Doppelbrennersystem ca. 2x3,5MW, was einer Heizleistung von etwa 300 Einfamilienhäusern, oder 9500 PS entspricht.

Die Arbeitsweise des Brenners besteht darin, Propangas durch seine Verdampferspiralen zu führen, damit es an der ständig brennenden Pilotflamme gezündet werden kann. Nur mithilfe der Gasventile am Brenner kann das Gas über Druckschläuche dem Brennerblock zugeführt werden. Der Gasdruck liegt zwischen 3 und 12 bar. Der Betriebsdruck wird mit einem Manometer angezeigt.

Bordelektronik

Vorschriftgemäß muss ein Heißluftballon mit Funkgerät, Höhenmesser, sowie Variometer und Hüllenthermometer ausgestattet sein. Darüber hinaus werden zur Navigation GPS-Geräte eingesetzt, sind aber nicht vorgeschrieben.

Funkgerät

Natürlich gibt es eine unendliche Anzahl von Situationen, die ein Funkgerät erforderlich machen. Die allerdings am häufigsten eintretenden Situationen beschränken sich jedoch darauf, die „Einflugerlaubnis“ in einen genehmigungspflichtigen Luftraum von der zuständigen Luftfahrtkontrollstelle anzufordern, sowie die Landeposition an die Verfolger zu übermitteln.

Flugfunkgeräte arbeiten im Frequenzbereich zwischen 117,975 und 137 MHz und müssen bei der Regulierungsbehörde für Telekommunikation und Post angemeldet sein.

3 in 1: Höhenmesser, Variometer, Hüllenthermometer

Damit man nun weiß, ob man in einem genehmigungspflichtigen Luftraum eintritt, benötigt man neben einer entsprechenden Karte einen Höhenmesser zur Einhaltung der vorgeschriebenen Höhe.

Variometer zeigen die vertikale Steig- bzw. Sinkgeschwindigkeit an, um den Ballon insbesondere bei der Landung mit viel Gefühl und messtechnischer Unterstützung sicher landen zu können.

Ein voll besetzter Heißluftballon unseres Musters erfährt Auftrieb, wenn die Temperaturdifferenz zwischen Hülle und Umgebung etwa 80°C beträgt. Steigt nun die Umgebungstemperatur, so muss auch die Hüllentemperatur erhöht werden. Mit zunehmender Höhe nimmt die Dichte der Luft ab, sodass ein weiteres Steigen des Ballons nur durch eine Erhöhung der Hüllentemperatur möglich ist. Natürlich hat auch eine Heißluftballonhülle eine Grenztemperatur, die bei unserem Ballon auf 140°C begrenzt ist.

Während der Sommermonate liegt bei einer normalen Fahrt die Hüllentemperatur bei etwa 100-110°C und kann mit dem Hüllenthermometer überwacht werden.

GPS

Ein solches Gerät liefert insbesondere für die Ermittlung eines geeigneten Landegeländes ständig Kurs und Geschwindigkeit.

Außerdem bietet ein GPS-Gerät dem Piloten und den Fahrgästen eine sehr gute Orientierungshilfe.

Beispielsweise liegen im Umkreis von 20km um unseren Heim-Startplatz in Holzheim bei Diez mehr als 300 Orte, die man natürlich nicht alle aus der Luft identifizieren kann.